Vorwort
Nach dem Suizid meines Ehemannes und Vaters meiner zwei Kinder stand die Erde still. Ich fühlte mich in einer Wahrheit gefangen, die nicht meine Wahrheit sein wollte. Realitätsfremd und zurückgelassen in einer Situation, aus der es kein Entrinnen gab. Wenn sich ein Mensch auf so brutale Weise aus dem Leben stiehlt, hinterlässt er einen Schmerz, für den es keine Worte gibt. Trauer, Verzweiflung und Schuldgefühle, Wut und Sehnsucht. Diese Gefühle überrollen einen wie eine Lawine und man weiss nicht wohin damit.
Wie erklärt man seinen Kindern, dass sie Papi nie wiedersehen werden und vor allem, wie wählt man die richtigen Worte dafür?
Wieso wissen viel zu wenige Leute, dass es Trauerbegleiterinnen und -begleiter gibt, die eine unglaublich wertvolle Arbeit leisten?
Ich hätte mir damals gewünscht, genau ein solches Buch in den Händen zu halten. Jemand, der mir sagt, wohin ich mit all den Gefühlen soll und ob es jemals besser wird. Zu lesen, dass man nicht die Einzige ist, der so etwas widerfährt und wie andere damit umgegangen sind, hätte mir so sehr geholfen.
Dieses Buch erzählt meine persönliche Geschichte, mein Schicksal und wie meine Kinder und ich uns ihm stellten und über uns hinausgewachsen sind.